Ende der 1920er Jahre entwickelte sich bei vielen Schülern, Jugendlichen und Männern des Ortes der Wunsch, organisiert Fußball zu spielen. Doch leider gab es keinen Sportplatz, um dieser Leidenschaft nachzugehen.
Daraufhin stellte der Gastwirt Karl August Engelhardt (Bauersch Karl) ein Gelände oberhalb des mittleren Dorfes zur Errichtung eines Sportplatzes zur Verfügung. Als Bedingung stellte er, dass bei einer Vereinsgründung seine Gastwirtschaft als Vereinslokal fungieren sollte. So begann 1930 der Bau des ersten Sportplatzes in Jagdshof. In schwerer körperlicher Arbeit konnte dieser 1931 fertiggestellt werden.
Im April 1931 wurde unter Leitung des Lehrers Trepke in der Gastwirtschaft Karl August Engelhardt von engagierten Sportfreunden der VfR Jagdshof e.V. gegründet. Mit einer 1. und 2. Männermannschaft sowie einer Jugend- und einer Schülermannschaft konnte der Spielbetrieb 1931 aufgenommen werden. Zu Beginn der Naziherrschaft 1933 kam es zu Auflösung des VfR Jagdshof e.V. Es wurde trotzdem, unter dem Namen Spielgemeinschaft Jagdshof, Fußball gespielt. Der Spielbetrieb wurde bis Kriegsbeginn 1939/40 aufrechterhalten. Durch Einberufung vieler Sportler zur Wehrmacht, musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Aus der Gründerzeit bleiben uns folgende Sportfreunde in Erinnerung:
Harry Welsch (Tor), später Herbert Diller, Hilmar Welsch, Walter Heymann, Walter Höhn, Reinhold Hörning, Willi Sauerteig, Kuno Wohlleber, Alex Köhler, Herbert Kienel, Rudi Hammerschmidt I, Willi Kienel, Willi Engel, Arno Gläser, Karl Steiner, Heinz Wolf (Mönchsberg), Rudi Motschmann, Gerhard Amhof, Werner Karl (Schweizer), Richard Trepke und Richard Rauschert (Schiedsrichter).
Nach dem zweiten Weltkrieg begann der Sportverein 1946 wieder erste Spiele auf dem Sportplatz oberhalb des Mitteldorfes auszutragen. Da die Trikots und Hosen aus rotem Fahnenstoff genäht wurden, nannte man die Mannschaft „Rote Teufel“.
Zu dieser Mannschaft gehörten:
Gerhard Wicklein (Muckla)- Föritz im Tor, Günter Steiner, Hubert Frey, Edgar Wolf, Edgar Diller, Kurt Amhof, Rudi Fischer, Arno Fischer, Helmut Renner, Werner Hammerschmidt (Enzer), Walter Steiner, Willi Hein, Willi Engel, Heinz Hammerschmidt, Rudi Hammerschmidt II, Reinwald Sauerteig.
Da die Spieler Hilmar Welsch, Herbert Diller und Richard Trepke nicht mehr aus dem Krieg zurückkehrten und die Spieler Werner Carl, Rudi Motschmann und Heinz Wolf wegen Kriegsversehrtheit keinen Fußball mehr spielen konnten, herrsche akuter Spielermangel. So beschloss man 1948, sich mit Judenbach zur ZSG Judenbach-Jagdshof zusammen zu schließen. Die ZSG spielte erfolgreich bis 1953 in der 1. Kreisklasse.
Im Jahr 1953 wurde der Wunsch der in Judenbach spielenden Jagdshofer Spieler (Walter Steiner, Rudi Fischer, Helmut Renner, Hansi Hammerschmidt, Kurt Amhof, Walter Kienel), der Jagdshofer Einwohner sowie der neu dazugekommenen Spieler immer lauter, wieder eine eigene Sportgemeinschaft zu bilden.
Daraufhin stellte Helmut Renner in einer Mitgliederversammlung in Judenbach den Antrag, dem Wunsch der Jagdshofer Sportfreunde entgegen zu kommen und eine eigene BSG zu gründen. Diesem Antrag wurde stattgegeben und 1954 wurde die BSG Aufbau Jagdshof gegründet.
Herbert Kienel, einer der Hauptinitiatoren der Neugründung, übernahm auch von 1954 – 1957 die Leitung der BSG. Im gleichen Jahr begann die Fußballmannschaft den Spielbetrieb in der 2. Kreisklasse. Es wurde in dieser Spielsaison der sofortige Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft. Der Punktspielbetrieb wurde noch auf dem 1931 fertiggestellten Sportplatz ausgetragen. Die Platzverhältnisse erwiesen sich aber als sehr ungünstig. So dachte man über einen Sportplatzumbau nach. Zu der Gemeindevertretersitzung am 22. März 1953 wurde zum ersten Mal öffentlich über den Bau eines neuen Sportplatzes gesprochen. Am 4.September 1953 forderte Edwin Scheler in einer weiteren Gemeindevertretersitzung die Einwohner von Jagdshof auf, freiwillige Einsätze beim Bau des neuen Sportplatzes zu leisten. Einen Monat später, am 6.Oktober 1953, wurden in der Gemeindevertretersitzung die Ausschussmitglieder Rudi Hammerschmidt, Helmut Renner und Kuno Wohlleber aufgerufen, ihre Meinung zu äußern, welches Gelände für den neuen Sportplatz in Frage komme. Rudi Hammerschmidt gab bekannt, dass das Gelände für den neuen Sportplatz links der Straße nach Mönchsberg das Geeignete sei. Die Gemeindevertretung nahm den Vorschlag an. Der Gemeinderat wurde beauftragt, Erkundungen über dieses Gelände einzuziehen und sie der Gemeindevertretung bei der nächsten Sitzung bekannt zu geben. In der Gemeindevertretersitzung am 30.Dezember 1953 gab der Gemeinderat den Plan für das Nationale Aufbauwerk für das Jahr 1954 bekannt. Es enthielt u. a. folgende Punkte: „Zur Verwirklichung des Jugendförderungsgesetzes soll ein gemeindeeigener Sportplatz geschafft werden. Verantwortlich für die freiwilligen Arbeitseinsätze sind Helmut Renner, Kurt Amhof, Willi Motschmann. Kontrolle: Kuno Wohlleber, Heinz Liebermann „. (Protokollauszug)
Im Frühjahr 1955 wurde der Sportplatz in Angriff genommen. Die Waldfläche wurde gerodet, Unmengen Erde abgetragen und die Spielfläche eingeebnet. Drainagen wurden verlegt und zum Schluss eine Sandschicht aufgebracht. So entstand in eineinhalb Jahren ein neuer Sportplatz in Jagdshof.
Am ersten Sonntag im August 1956, dem Kirchweihsonntag, konnte der neue Sportplatz unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht werden.
In den Jahren 1955 – 1958 spielt unser Verein mit einer 1. und 2. Mannschaft sowie einer Jugendmannschaft.
Anfang des Jahres 1958 gab der damalige Bürgermeister Heinrich Roth bekannt, dass in diesem Jahr ein Umkleideraum gebaut werden soll. Auch dieses Vorhaben wurde planmäßig und zielgerichtet durchgeführt. Es entstand eine größere Umkleidekabine mit einem Ausmaß von 17 x 5 Meter, die Spielfläche des Platzes wurde auf 100 Meter Länge vergrößert und eine Aschebahn angelegt.
Bis zum 1.Januar 1959 gehört die Sektion Fußball zu BSG Aufbau Sonneberg, danach bildete sie eine eigenständige BSG Aufbau Jagdshof. Der Höhepunkt auf sportlichem Gebiet war im Spieljahr 1958/59 der Meistertitel der 1. Kreisklasse. Im gleichen Jahr konnte der Kreispokal gewonnen werden. Die 1. Mannschaft stieg in die Bezirksklasse auf und spielte dort bis zum Spieljahr 1960/61. Durch eine neue Klasseneinteilung – die 3-staffelige Bezirksklasse wurde in eine 2-staffelige umgewandelt – spielte die Jagdshofer Mannschaft ab 1961 wieder in der 1.Kreisklasse. In den Jahren danach konnte noch mehrfach der Kreispokal gewonnen werden. Ein weiterer Höhepunkt war das Vordringen bis ins Halbfinale des Bezirkspokals 1965.
Ab Mitte der 60er Jahre entwickelte sich wieder eine gute Schülermannschaft. Unter Leitung des Sportfreundes Arno Fischer wurden im Punktspielbetrieb sehr gute Ereignisse erzielt. Die Schülermannschaft existierte bis Anfang der 70er Jahre.
Im Männerbereich gab es ab 1966 Personalprobleme. Viele ältere Sportfreunde hängten die Fußballschuhe an den berühmten Nagel. So war es jahrelang schwierig, den Punktspielbetrieb aufrecht zu erhalten. Trotzdem konnte bis 1972 mit wechselndem Erfolg in der 1. Kreisklasse gespielt werden. Im Frühjahr 1972 musste leider der Spielbetrieb eingestellt werden, da viele junge Spieler gleichzeitig ihren Wehrdienst ableisten mussten. Im Spieljahr 1974/75 begann die BSG wieder mit dem Spielbetrieb im Männerbereich und es wurde als Zweitplatzierter der 2. Kreisklasse hinter Haselbach der sofortige Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft.
Maßgeblichen Anteil daran hatte Sportfreund Heinz Pollak, der mit dem wenigen Spielermaterial dem Fußballsport wieder auf die Beine half. Im Jahr 1975 konnte Sportfreund Rudi Bätz, ehemaliger Oberligaspieler in Steinach und Gera, als Übungsleiter für unsere BSG gewonnen werden. Er zog selbst die Fußballstiefel wieder an und spielte aktiv in der Mannschaft mit. Es entwickelte sich ein spielstarkes Kollektiv, das im Jahr 1976/77 als Zweitplatzierter der Staffel hinter Motor Steinach II die Endrunde um den Kreismeistertitel erreichte. In den Endrundenspielen gegen Rottmar, Effelder und Steinach II konnte ein guter 3. Platz erzielt werden. Doch am wichtigsten für unsere BSG war, dass durch Rudi Bätz erstmals ein regelmäßiger Trainingsbetrieb für den Nachwuchs und die Männermannschaft durchgeführt werden konnte. In den folgenden Jahren wurde ständig weiter in der 1. Kreisklasse Fußball gespielt werden und das Niveau mitbestimmt.
1979 wurde im damaligen Rat des Kreises, Abteilung Jugendfragen und Sport, der Antrag auf Anbau neuer Sanitäreinrichtungen an das bereits bestehende Sportlerheim gestellt. Dieser Antrag wurde Dank der Unterstützung des Sportfreundes Heinz Pollak Heinz und Klaus Fischer genehmigt. Es sollte eine Damen- und Herrentoilette (7 x 12m) entstehen.
Baubeginn war 1979 und Ende 1980 die Einweihung. Am Ende standen ca. 15.000 Arbeitsstunden, davon 5.000 in unbezahlter Tätigkeit.
Nach Rudi Bätz übernahm Sportfreund Walter Sauerteig im Jahr 1980 das Training. Unter seiner Leitung konnte die Mannschaft im Spieljahr 1984/85, nach 24 Spielen in Folge ungeschlagen, den Vizemeistertitel der 1. Kreisklasse erringen. Im gleichen Jahr wurde der Kreispokal gewonnen.
Ab 1986 fungierte Sportfreund Günter Stellmacher als Übungsleiter in Jagdshof. Auch er führte ein ordentliches Training durch und brachte die Spieler an gute Leistungen heran, so dass weiterhin die Mannschaft das Niveau in der 1. Kreisklasse mitbestimmen konnte. Nach der politischen Wende Ende 1989 stand unser Sportverein vor einem Neubeginn. Am 15.August 1990 wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung mit 29 anwesenden Mitgliedern durchgeführt. Dabei wurde eine neue Vereinssatzung beschlossen und festgelegt, den alten Vereinsnamen von 1931 „VfR 1931 Jagdshof“ wieder zu tragen. Am 1.Oktober 1990 wurde unser Verein unter der laufenden Nummer 121 ins Vereinsregister Sonneberg eingetragen. Ebenfalls wurde unser Verein Mitglied des Thüringer Landessportbundes.
Jagdshof konnte in den folgenden Jahren das Niveau in der 1. Kreisklasse mitbestimmen.
1991 übernahm Manfred Welsch als Trainer die Mannschaft und es wurden bis 1993 immer gute Tabellenplätze belegt.
1993/94 belegten wir nur einen 11. Platz, trotzdem spielten wir durch Neustrukturierung im Spieljahr 1994/95 in der neu gegründeten Kreisliga. Hier belegten wir in der nächsten Spielsaison Platz 12, also Abstieg in die 1. Kreisklasse.
1995/96 übernahm in der Winterpause Sportfreund Klaus Gottschlich als Spielertrainer die Geschicke des VfR und konnte den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga erreichen. 2 Jahre spielten wir nun in der höchsten Klasse unseres Landkreises. Im folgenden Spieljahr nur Platz 14, also wieder Abstieg in die 1. Kreisklasse.
Nach dem Weggang von Klaus Gottschlich 1999 konnte nochmals Rudi Bätz aktiviert werden. Mit ihm wurde in der 1. Kreisklasse ein 3., im Folgejahr ein 4. Platz erreicht. Darauf folgte ein 6. Platz.
Ab 2002 stand unser Sportfreund Andreas Weisheit (Rübla) im Rampenlicht. Durch einen 2. Platz in der Kreisklasse ging es wieder nach oben. Folgende Spielsaison Platz 11. 2003/04 13. Platz.
2005 übernahm Henry Ziegler das Traineramt, aber leider unter schwierigsten Bedingungen. Die Mannschaft musste völlig umstrukturiert werden. Leistungsträger wie Uwe Engelhardt, der mehrmals Torschützenkönig der Kreisliga und der 1. Kreisklasse war oder Timo Gundermann beendeten ihre Karriere. Ab dieser Zeit hatten wir akute Personalprobleme, die Spielerdecke wurde immer dünner, so dass wir vor der Entscheidung standen, eine SG mit Köppelsdorf zu bilden. Es gab auch keine andere Lösung, wenn es mit dem Fußball überhaupt weitergehen sollte. So wurden Verhandlungen mit dem FC Köppelsdorf geführt. Es kam zu einer Vereinbarung und so spielten wir in der Spielsaison in einer SG. Nicht die beste Lösung, aber es gab in dieser Situation keine andere Möglichkeit.
Ende 2008 reifte der Entschluss, wieder eine eigene Mannschaft zu bilden. Mit enormen Mühen und finanziellem Aufwand konnten wir unser Ziel erreichen. Zur Saison 2009/2010 starteten wir, unter der Leitung von Alexander Diez, wieder mit einer eigenen Mannschaft in die Saison. Diese wurde mit einem Mittelfeldplatz beendet.
Trainer Patrick Obstfelder tauchte mit einer fast kompletten Herrenmannschaft aus dem Nichts auf und nach knapp einem Jahr formte sich diese zu einem guten Kollektiv. Ein 5. Platz in der 1. Kreisklasse in der Saison 2010/2011 und den Bürgermeisterpokal 2011 konnten erreicht werden.